Noch in dieser Woche startet Lidl sein App-basiertes Kundenbindungsprogramm Lidl Plus in Deutschland. In einer Beta-Phase sollen zuerst Kund:innen in Berlin und Brandenburg die im Ausland erprobte „Vorteils-App“ nutzen können. Entsprechende Pläne hat Lidl Ende April intern bekannt gegeben. Inzwischen ist die Ankündigungs-Seite online.
Lidl Plus ist bislang in Österreich, Spanien, Dänemark und Polen aktiv. Nach einmaliger Registrierung erhalten Kund:innen eine virtuelle Bonuskarte per App, die an der Kasse gescannt werden muss, um vorher aktivierte Coupons einzulösen. Werden gewisse Betragsschwellen erreicht, gibt es zudem Gutschriften oder Gratis-Produkte (siehe Supermarktblog). Dazu erhalten Lidl-Plus-Nutzer für wechselnde Produkte an der Kasse Direktrabatte, die am Regal und in der App gekennzeichnet sind.
Über Lidl Plus lassen sich auch die aktuellen Werbeprospekte abrufen; außerdem kann die App genutzt werden, um darin elektronische Kassenbons zu sammeln.
Wer sich neu registriert, erhält einen „Willkommensrabatt“ von 5 Euro, der ab einem Einkaufswqert von 25 Euro einlösbar ist. Lidl verspricht zusätzlich „Partnervorteile“, bei denen es sich vor allem um Rabatte auf Eintrittskarten handelt, u.a. für den Berliner Aqua Dom & Sea Life, Madame Tussauds sowie den Filmpark Babelsberg. Registrierte Nutzer:innen erhalten zudem 10 Prozent auf Ticket-Buchungen von Flixbus.
In den regulären App-Stores ist Lidl Plus für deutsche Nutzer:innen an diesem Mittwoch bislang noch nicht verfügbar, der Download für Android und iOS erfolgt etwas umständlich über die besagte Ankündigungsseite.
Damit das System funktioniert, müssen zwei Voraussetzungen erfüllt sein: Zum einen benötigen die Kassen in den Filialen so genannte „Top Down Lesegeräte“ – Scan-Vorrichtungen, an denen Kunden während des Bezahlvorgangs den Karten-Code einlesen können. Die Metalltulpen sind bereits seit längerem in deutschen Lidl-Märkten installiert (siehe Supermarktblog).
Gleichzeitig benötigen Kund:innen, um die App während des Einkaufs vollumfänglich nutzen zu können, eine mobile Internetverbindung – und genau damit dürfte es in vielen Märkten aufgrund des schwierigen Empfangs haken.
Aus diesem Grund hat sich Lidl nach Supermarktblog-Informationen dazu entschlossen, sämtliche Märkte mit WLAN auszurüsten. (Das könnte auch der Grund dafür sein, dass Lidl Plus zuerst in kleineren Auslandsmärkten getestet wurde.) Weil die Installation der Netzwerke in den über 3.000 Läden hierzulande einige Zeit in Anspruch nehmen dürfte, erfolgt die Lidl-Plus-Einführung womöglich schrittweise. Aller Voraussicht nach sollen sämtliche deutschen Märkte aber bis 2020 ausgestattet und Lidl-Plus-fähig sein.
In den kommenden Tagen dürfte Lidl Plus auch in den Filialen sichtbar werden – vermutlich mit einem leicht veränderten Logo, das in der deutschen App-Version bereits zum Einsatz kommt und in dem die Schriftart an den hiesigen Markenauftritt angepasst ist.
Auf Supermarktblog-Anfrage wollte sich Lidl nicht zum Thema äußern.
Vielen Dank an Caruso1985, Marko, Andreas und Daniel!
So sieht Lidl Plus in Österreich aus:




Titelfoto [M]: Lidl/Smb, Fotos: Supermarktblog
Den regelmäßigen Blog-Newsletter abonnieren.
Schön, dass Sie hier sind! Darf ich Sie um einen kleinen Gefallen bitten?

Das Supermarktblog berichtet kritisch über den Lebensmittelhandel in Deutschland und erscheint unabhängig von großen Verlagen. Einnahmen aus Sponsorings sichern den Basisbetrieb. Im Laufe der Zeit ist der Aufwand für das Projekt jedoch deutlich gestiegen.
Die regelmäßige Unterstützung der Blog-Leser hilft mir dabei, ausführliche Analysen und Hintergrundartikel zu recherchieren, die nicht ins Themenraster klassischer Medien passen müssen. Machen Sie mit? Geht schon ab 2 Euro im Monat und dauert nur eine Minute. Herzlichen Dank!
Der Beitrag Jetzt auch in Deutschland: Lidl Plus startet zuerst in Berlin und Brandenburg erschien zuerst auf Supermarktblog.