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Channel: Peer Schader, Autor bei Supermarktblog
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Nach Betrugsfällen mit Lidl Pay: Unternehmen kündigt verschärfte Sicherheitsmaßnahmen an

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Nach Supermarktlog-Berichten über Betrug mit dem mobilen Bezahlverfahren Lidl Pay, bei dem mit fremden Kontodaten eingekauft werden konnte (Text 1, Text 2), sagt das Unternehmen Verbesserungen in der Sicherheitsprüfung für neu angelegte Accounts zu.

Eine Lidl-Sprecherin erklärt:

„Lidl bietet mit Lidl Pay eine einfache und schnelle digitale Bezahlart. Wir sind selbstverständlich darum bemüht, Betrugsfälle mit allen Mitteln zu verhindern und unsere Kunden zu schützen. Dabei müssen Sicherheitsmaßnahmen und die Nutzerfreundlichkeit stets neu bewertet und permanent weiterentwickelt werden.“

Im Zuge diese „Neubewertung“ will der Discounter nun seine Regeln anpassen:


„So haben wir beispielsweise die Nutzung eines gemeinsamen Familienkontos für mehrere Lidl-Pay-Nutzer wieder eingeschränkt und die Prüfmechanismen hinsichtlich Wegwerf-Mailadressen nachgeschärft.“

Erschwerte Bedingungen für Betrüger:innen

Die Nutzung solcher Wegwerf-E-Mail-Adressen war laut Teilnahmebedingungen ohnehin untersagt. Nach übereinstimmenden Berichten von Supermarktblog-Leser:innen konnten Betrüger:innen den Prüfmechanismus aber wohl umgehen und Accounts mittels neu registrierter E-Mail-Adressen (oftmals beim selben Hosting-Anbieter) anlegen.

Noch problematischer ist allerdings, dass Lidl zunächst wohl auf eine Prüfung der hinterlegten Kontodaten zur Erteilung für SEPA-Lastschriftmandate verzichtete. So wurden vermutlich in Datenlecks oder Hacks abgeschöpfte Daten von Unbeteiligten für die Registrierung bei Lidl Pay verwendet, um damit einzukaufen (siehe Supermarktblog).

Nun kündigt Lidl an, dies künftig unterbinden bzw. wenigstens erschweren zu wollen. Eine Sprecherin sagt:

„Darüber hinaus wurden weitere Schritte eingeleitet, um die Sicherheitsrisiken rund um das SEPA-Lastschriftverfahren zu verschärfen.“

(Gemeint ist vermutlich: um die Sicherheitsrisiken zu minimieren bzw. zu mindern.)

Um welche Schritte es sich handelt und wann genau diese in Kraft treten bzw. ob sie bereits in Kraft getreten sind, sagt das Unternehmen nicht:

„Bitte haben Sie Verständnis, dass wir aufgrund von sicherheitsrelevanten Belangen keine detaillierten Angaben zu unseren Sicherheitsmaßnahmen machen können.“

Entschuldigung „für etwaige Unannehmlichkeiten“

Nahe läge, eine Validierung der hinterlegten Kontodaten von Lidl-Pay-Nutzer:innen einzufordern, wie sie bei anderen Anbietern und vergleichbaren Diensten längst üblich ist und auch von Lidl im Ausland (mit anderen Zahlungsmitteln) praktiziert wird.

Zuletzt hatten Kund:innen im Zuge der Lidl-Pay-Betrugsproblematik zudem von Schwiereigkeiten beim Umtausch von Ware berichtet, nachdem sie in der Filiale mit Lidl Pay bezahlt hatten. Bei diesen „Komplikationen“ handele es sich „um Einzelfälle“, erklärt Lidl. (Ähnlich hatte das Unternehmen bereits hinsichtlich der durch Betrug ausgelösten Abbuchungen von Konten Dritter argumentiert.)

Nun heißt es:

„Unsere Kunden können selbstverständlich unabhängig von der Zahlart ihre Produkte schnell und einfach umtauschen beziehungsweise zurückgeben. Wir möchten uns bei unseren Kunden für etwaige Unannehmlichkeiten entschuldigen. Unsere Mitarbeiter wurden für dieses Thema noch einmal sensibilisiert.“

Diese Sensibilisierung scheint auch so langsam beim Unternehmen selbst einzusetzen. Gleichwohl beschweren sich vom Betrug Betroffene weiterhin darüber, dass die Kommunikation mit der zuständigen Lidl-Tochter zur Klärung der jeweiligen Fälle eher zäh verlaufe.

Zuletzt hatten zahlreiche Medien wie t3n.de, T-Online und die „Wirtschaftswoche“ die hier im Blog geschilderte Problematik mit Lidl Pay aufgegriffen.

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