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Channel: Peer Schader, Autor bei Supermarktblog
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Wie BackWerk sein Aufbackrevier an die Discounter verlor (und trotzdem erfolgreich ist)

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Manche Geschäftsmodelle halten eine Ewigkeit. Andere nur so lange, bis Aldi und Lidl sie für sich entdecken. BackWerk-Geschäftsführer Karl Brauckmann sagt:

“Als die großen Discounter erstmals in eigene Backstationen investiert haben, gab es hier bei uns richtig Alarm. Wir wussten, dass sich das Kaufverhalten vieler Kunden dadurch wesentlich verändern könnte.”

Weil die meisten ihre Aufbackbrötchen dann beim Discounter kaufen würden – und viel seltener bei SB-Bäckern wie BackWerk, das nach der Gründung im Jahr 2001 lange Jahre als größter Feind der klassischen Bäckerien galt. Dabei war die Franchise-Kette bloß eine Zwischenstufe.

Heute werden in den inzwischen 330 Filialen zwar immer noch Backwaren verkauft. Aber hauptsächlich solche, die belegt, überbacken und gefüllt sind. Mit Schinken, Käse, Putenbrust, Buletten. Discounter und Supermärkte haben das Aufbackrevier mit ihren Brötchenknasts für sich erobert und die Billigbäcker fast überflüssig gemacht. Die hatten zwei Möglichkeiten: entweder aussterben – oder sich neu erfinden.

BackWerk hat sich für Letzteres entschieden. Rund 80 Prozent der Waren, die heute verkauft werden, sind Snacks. Und anstatt billig Brötchen in Tüten zu schaufeln und dann wieder zu verschwinden, wollen sich die Leute heute hinsetzen und einen Kaffee zum belegten Brötchen trinken. Brauckmann sagt: “Die Kunden haben ganz andere Erwartungen als vor fünf Jahren.” Die Filialen werden größer und moderner. Giganten wie McDonald’s kriegen neue Konkurrenz.

Wie BackWerk den Discountern ausgewichen ist, und was das mit dem Fast-Food-Konsum der Deutschen zu tun hat, hab ich für Krautreporter aufgeschrieben:

“Unser täglich Schnitzelbrötchen”.

Foto: BackWerk


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