Nach und nach verpasst Kaufland seinen Filialen derzeit Design-Upgrades, die sich an den im vergangenen Sommer angestoßenen Änderungen orientieren (siehe Supermarktblog). Bis Mitte des Jahres soll die Umstellung abgeschlossen sein. Also: zumindest, wenn sich der Großflächendiscounter bis dahin endgültig entschieden haben sollte, wie er künftig aussehen will.
Das neu eingeführte Logo, das immer öfter auch in den Märkten auftaucht, sieht jedenfalls seit einigen Wochen schon wieder anders aus. Nachdem das quadratische Kaufland-K in der ursprünglichen Variante vollständig entgittert auf einer großzügigen Weißfläche Schlittschuhlaufen durfte (Foto rechts), darf es jetzt doch nicht mehr aus dem Rahmen fallen.
Kaufland hat selbigen kurzerhand wieder zurückgeholt. Im Wochenprospekt steht das Logo schon wieder in einem dünnen roten Gatter. Auch in den Läden ist die erneute Änderung schon sichtbar.
Und an Fassaden kriegen die alten Ladenschilder einfach eine Kapuze übergestülpt:
Auf Supermarktblog-Anfrage bestätigt Kaufland:
„Unser neues Logo hat aus optischen Gründen einen Rahmen erhalten. Dies ist die aktuelle Variante, die wir zukünftig durchgehend verwenden werden.“
Dass auch Läden, die eigentlich schon längst umgestaltet wurden, nochmal angefasst werden, spricht dafür, dass die Entscheidung eher kurzfristig gefallen sein muss. So kurzfristig, dass Kunden, die kürzlich noch das ungerahmte Logo zum Einkauf begrüßt hat …
… eine Woche später an derselben Stelle schon wieder berahmt empfangen wurden.
Der Austausch erfolgt auch an Warensicherungssäulen, an Preisschildern und auf Kassensperren. Tüten kann Kaufland auch gleich wieder neue drucken. Was für ein Spaß!
In noch nicht umgebauten Märkten führt das derzeit zu einem kuriosen Familientreffen diverser Kaufland-Logos: das alte klebt noch am Info-Tresen, auf dem Wochenprospekt-Ständer glänzt die schon wieder veraltete Schlittschuh-Version und auf den Plakaten ist bereits die neue Gittervariante zu sehen.
Auch mit Rahmen wirkt das neue Logo freilich sehr viel moderner als die unzeitgemäße Uralt-Version; die Frage ist bloß, ob die erneute Anpassung erfolgt, weil das luftigere Kaufland-K bei den Stammkunden auf Ablehnung stieß. Oder ob sie eher Ausdruck des Rückwärtsrucks ist, den in der vergangenen Woche bereits die Schwester Lidl von ihren vergangenheitsbewahrenden Häuptlingen verordnet bekommen hat, die sich gegen die (bis dahin) deutlich progressivere Geschäftsführung durchsetzte.
Dass mit Klaus Friedrich gerade ausgerechnet der Mann das Unternehmen verlassen hat, der als Mitglied der Geschäftsleitung bei Kaufland für die Modernisierung verantwortlich war, ist womöglich kein Zufall.
Ob besagter Rückwärtsruck auch den im vergangenen Herbst in Berlin gestarteten Lieferservice treffen könnte, ist unklar. Derzeit bestätigt Kaufland auf Anfrage jedenfalls noch:
„Mit der Resonanz der Verbraucher auf unseren Lieferservice sind wir zufrieden. Aktuell planen wir die Erweiterung unseres Lieferservices für die Region Hamburg. Derzeit gehen wir von einem Starttermin im Sommer dieses Jahres aus.“
Hm: „derzeit“.
Vielen Dank an die zahlreichen Hinweisgeber!
- Kaufland baut um: Bitte folgen Sie dieser Farbe unauffällig zur Käsetheke
- Mehr Veggie im Kühlhippo: Kaufland ergänzt seine Märkte mit „To Go“-Abteilungen
- Kaufland bestätigt: Neues Logo soll bis Mitte 2017 an allen Märkten hängen
- Kaufland entgittert sein Logo (und andere Discount-Design-Defizite)
Fotos: Supermarktblog
Den Newsletter zum Blog abonnieren? Hier geht’s zur Anmeldung!