Quantcast
Channel: Peer Schader, Autor bei Supermarktblog
Viewing all articles
Browse latest Browse all 1000

„Alles neu im Kiez“: Penny installiert sich ein Mini-Discount-Update

$
0
0

Um auf dem neusten Stand zu bleiben, müssen auch Discounter von Zeit zu Zeit aktualisiert werden. Die beiden größten haben in den vergangenen Monaten ziemlich fette Updates erhalten: In Neubauten läuft Lidl inzwischen mit viel größeren Windows, und die Konkurrenz aus Mülheim und Essen schafft sich derzeit zwei komplett überarbeitete Aldroid-Versionen drauf. Nur Penny ruckelte immer noch mit dem in die Jahre gekommenen Betriebssystem von 2012 durch die Gegend.

Damals war PennyOS eine Rieseninnovation (siehe Supermarktblog); sechs Jahre später ist es nun aber höchste Zeit für ein paar Fehlerbehebungen und Leistungsoptimierungen.

Die Beta-Version funktionierte bereits einige Zeit recht stabil in Neueröffnungen (zum Beispiel diesem Penny XXL in Berlin). Derzeit scheint die endgültige Variante auf sämtliche Märkte verteilt zu werden. Ein bisschen oberflächliche Kosmetik ist dabei. Es gibt aber auch ein paar praktische neue Features für regelmäßige Anwender, denen Penny freundlicherweise einen Hinweis in den Besuch einblendet:

„Alles neu im Kiez! Wir haben renoviert! Freuen Sie sich auf noch mehr Auswahl in Ihrem PENNY Markt.“

„Mehr Frische“, „Mehr Auswahl“ und mehr Mehrweg (durch eine erweitertes Regionalbier-Sortiment) sollen PennyOS helfen, im Wettstreit der Discounter-Betriebssysteme Marktanteile zu sichern.

Für Aufwärmer

Analog zum „penny to go“-Angebot in der Obst- und Gemüseabteilung ist das „heat & eat“-Eigenmarkenfertigessen jetzt ebenfalls in eine eigene Kühlbox verräumt und hat ein „Schnelle Küche“-Stirnband umgespannt bekommen.

Auch die übrige Kühlabteilung durfte sich nach ihrer arg allgemeinen „Milch, Joghurt & Co.“-Phase leicht ausdifferenzieren  und trägt nun separate Sortimentshinweise über den Regalen.

Für Bedienthekenvermisser

Wer vom Supermarkt zum Discounter wechselt, kennt das Problem: Es fehlen ein paar wichtige Apps, zum Beispiel – Bedientheken. Dem versucht Penny mit seinem neuen „Frische-Pack“ entgegen zu wirken. Die Bezeichnung ist nicht als Herabqualifikation unschuldiger Wurst- und Käse-Artikel gemeint, sondern Hinweis darauf, dass es diese nun auch frisch aufgeschnitten in Plastik verschweißt aus dem Kühlthekenséparée gibt.

So frisch, dass die Ware direkt im Preis herabgesetzt werden muss, weil sie ohne Umschweife ihr Mindesthaltbarkeitsdatum erreicht, wenn die misstrauische Stammkundschaft achtlos daran vorbeigeht.

Für Weinschmecker

Mit weißer Styroporschrift auf anthratzitfarbener Wand demonstrierte Penny anlässlich seiner Runderneuerung einst, dass Discount nicht grellbunt und fototapetig sein muss. Spirituosen, Sekt und Wein haben nun eine Ausnahmegenehmigung beantragt: Für die regalgewordene Holzoptik mit den farbigen Sortimentshinweisen baut Penny der Marktleitung notfalls sogar das Sichtfenster vom Büro in den Laden zu.

For Englishspeakers

„Quality Meats since 1981“ steht in schwarzer Tafeloptik über dem Kühlmobiliar mit dem abgepackten Fleisch, das – je nach Filiale – entweder weiter vom malerischen (ausgedachten) „Mühlenhof“ kommt.

Oder in der Verantwortung des kernigen Discount-Fantasie-Metzgers mit dem verheißungsvollen Namen „Butcher’s“ liegt.

Für Backwarenangler

In zahlreichen Lebensmittelmärkten platzen die Brötchenknasts inzwischen aus allen Nähten. Dem Trend zum größeren Aufbackvollzug kann sich auch Penny nicht verweigern und tauscht deswegen die alten Anstalten (zur Erinnerung: so sahen die ersten aus) gegen neue, die über deutlich mehr Fächer verfügen. Wenn’s nicht anders geht, steht der Ofen weiter nebendran.

Läden, in denen das Lager an den Knast grenzt, kriegen derweil ein Aufbackstübchen hinter die Zellen gebaut, die dann (wie bei Lidl) von dort befüllt werden. Der wegen des nach hinten gerückten Ofens frei werdende Platz auf der Verkaufsfläche ist durch die Installation eines grauen Brötchentütenhalters mit schluderiger Aufbackprosa aber womöglich noch nicht optimal genutzt.

Was sagen Sie? In Ihrem Stammdiscounter läuft immer noch das alte PennyOS? Macht nichts. Die neue Version installiert sich sicher automatisch in den kommenden Wochen, wenn der Laden mit dem Stromnetz verbunden ist.

Fotos: Supermarktblog"

Blog-Newsletter abonnieren? Hier geht’s zur Anmeldung!


Viewing all articles
Browse latest Browse all 1000