Es gibt keinen Grund, sich zu darüber wundern, dass derzeit deutschlandweit in Rewe-Filialen rote Terminals auftauchen, auf deren Papphülle der geheimnisvolle Hinweis notiert ist:
“Hier entsteht ein neuer Service für Sie.”
Jedenfalls lässt sich problemlos dementieren, dass Deutschlands zweitgrößte Supermarktkette als roter Engel künftig dem im Ansehen stark gesunkenen ADAC Konkurrenz machen will, auch wenn die Geräte stark nach Anrufsäule aussehen. Viel wahrscheinlicher ist, dass es sich dabei um Terminals handelt, an denen Kunden künftig ihr Payback-Punktekonto managen können.
Im vergangenen Jahr hatte Rewe angekündigt, dem Bonusprogramm beizutreten, und inzwischen gibt es auch einen Termin: den 10. März 2014.
Zumindest plaudern das die blauen Weihnachtskugeln aus, die Rewe derzeit über seine Website kullern lässt (und die eigentlich natürlich, haha, quietschfidele “Payback-Punkte” sind). Die aktuelle Rewe-Bonusaktion mit Klebe-Treuepunkten endete in der vergangenen Woche. Auf Supermarktblog-Anfrage erklärt ein Sprecher jedoch (ohne den Termin bestätigen zu wollen):
“Unsere Treuepunkt- und Sammelsticker-Aktionen sind von der Payback-Einführung nicht tangiert und werden auch in Zukunft fortgesetzt.”
Mit Payback klinkt sich Rewe in ein kartenbasiertes Bonusprogramm ein, das den Kunden an der Kasse Minirabatte für die im Markt und beim Lieferservice getätigten Einkäufe verspricht, die sich später in Mixer, Koffersets oder Einkaufsgutscheine unwandeln lassen. Der direkte Konkurrent Edeka setzt schon seit einer Weile auf die Deutschland-Card, die derzeit wohl nicht durch Zufall stärker als sonst wirbt, nämlich als Sponsor bei “Deutschland sucht den Superstar”. Payback hat derweil nicht nur Rewe, sondern auch Real, Alnatura und Denn’s als Partner aus dem Lebensmittelhandel auf seiner Seite.
Interessant ist Payback für Rewe vor allem, weil durch die gesammelten Daten Einkaufsprofile der Kundschaft erstellt werden können. Im Gespräch mit dem “Handelsblatt” erklärte Konzernchef Alain Caparros das Prinzip kürzlich wie folgt:
Caparros: “Wer eine Payback-Karte hat, der weiß, dass sein Einkauf ausgewertet wird und er hinterher gezielt Angebote bekommt.”
“Handelsblatt”: “Die Kunden machen sich also nur so lange Sorgen um ihre Daten, bis ihnen Payback eine Salatschleuder schenkt?”
Caparros: “Ja, so funktioniert das.”
Foto: Supermarktblog; Screenshot: Rewe