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Channel: Peer Schader, Autor bei Supermarktblog
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Rewes Lieferservice streicht sein “Preise wie im Markt”-Versprechen

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Rewe verzichtet bei seinem Lebensmittel-Lieferservice seit Beginn des Jahres auf das Versprechen, dass Kunden bei Online-Bestellungen dasselbe wie im Laden bezahlen (“Preise wie im Markt”).

Im Dezember hat Leserin Andrea B. hier im Blog kommentiert, weil sie sich bei ihrer Bestellung über einen erheblichen Unterschied zum Ladenpreis gewundert hatte. Zwei Kisten Cola kosteten geliefert fast acht Euro mehr, obwohl sie laut Wochenprospekt im Angebot waren (Getränke-Sperrgutaufschlag nicht mitgerechnet). Der Kundenservice versuchte das damit zu erklären, dass die Lieferung aus einem der Lager kam, die Rewe inzwischen zur Warenkommissionierung an einigen Standorten in Betrieb genommen hat – und eben nicht aus einem Markt. Inzwischen hat man offensichtlich gemerkt, dass solche Erklärungen alles andere als zufriedenstellend sind.

Rewe-Sprecher Thomas Bonrath erklärt dazu:

“Einige Knaller-Angebotspreise aus dem wöchentlichen Rewe-Handzettel wurden vom Rewe Lieferservice nicht übernommen beziehungsweise nicht mitangeboten. Im Sinne einer konsistenten und transparenten Kommunikationsstrategie verzichtet Rewe Lieferservice deshalb auf den Slogan ‘Preise wie im Markt’ in der Kommunikation beziehungsweise Werbung.”

Auf der Website taucht die Formulierung nicht mehr auf, auch von den Lieferwagen wird sie gestrichen (oben auf dem Werbefoto ist sie noch zu sehen).

Das ist auch deshalb interessant, weil es sich bei dem Versprechen bislang um ein gutes Argument für Neukunden handelte, den Service mal zu testen – weil sie darauf vertrauen konnten, nicht heimlich einen Aufschlag zu bezahlen, wenn sie ihre Einkäufe nicht selbst erledigen. Offensichtlich lohnen sich die Niedrigpreisangebote aus dem Wochenprospekt aber nur, um die Leute damit zu sich in den Laden (und vor allem: weg von der Konkurrenz) zu locken – und nicht bei Online-Kunden, die den Lieferservice auch ohne Lockpreise noch nutzen würden. Bei den Online-Bestelldiensten hält sich auch die Konkurrenz noch in Grenzen.

Ob Rewe nach dem Wegfall des Versprechens im Lieferservice generell zu anderen Preisen verkauft als in den Märkten (bei denen es ja auch keine Einheitspreise gibt), wird sich in den kommenden Monaten erweisen. Derzeit erklärt Rewe auf Anfrage:

“Das Gros der Preise ist mit denen im Supermarkt identisch.”

Konkurrent Bringmeister.de wirbt unterdessen (und anders als früher) mit einer “Preis-Garantie” und verspricht, Geld zurückzuerstatten, falls Kunden Differenzen zum Filialpreis auffallen. Einen kleinen Haken hat die Sache allerdings: Für Aktions- und Sonderpreise gilt das generell nicht.

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Mit Dank an Supermarktblog-Leserin Andrea B.!

Foto: Rewe


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